Bäääm – Saisonende 2020

300GD bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020

Corona überall … diese Saison haben wir wirklich nicht viele Veranstaltungen gehabt. Die Pandemie hatte alles im Griff und so konnten sehr viele Veranstaltungen nicht durchgeführt werden. Einige wenige Veranstalter haben verschoben und wieder verschoben und dann abgesagt. Nicht so ist es am 10.10.2020 mit der 6. Auflage der Rhein-Hunsrück Classic (RHC) von Jörg Haupenthal und seinem Team geschehen. Sie findet statt!

Ich hatte auf Facebook immer mal wieder darüber gelesen. Jörg betreibt die Kommunikation maßgeblich über die sozialen Netzwerke wie Facebook und Instagram. Eigentlich sollte sie Ende Mai stattfinden. Zu dieser Zeit arbeiten wir uns in der Regel eng am „ADAC Rennkalender“ ab, wenn es um die Mittelrhein-Klassik-Meisterschaft geht. Daher haben wir wenig bis keine Termine für Veranstaltungen ausserhalb der Serie frei. Die Meisterschaft ist 2020 ausgefallen, der Termin im Oktober passt. Meine Beifahrerin ist allerdings an dem Tag nicht verfügbar.

In der Ausschreibung steht „Roadbook mit Chinesenzeichen“. Mein Vater hat schon eine ORI Schulung bei uns im Club absolviert. So ein Sprung ins kalte Wasser kann ja nicht schaden. Also frage ich an, ob er am 10.10. Lust und Zeit hat mit mir und dem G ein wenig am Rhein und im Hunsrück herumzufahren. Ich bekomme prompt eine Zusage und so sende ich die Nennung an Jörg Haupenthal. Es kommt auch sehr schnell ein Feedback … die Veranstaltung ist ausverkauft. Aber wir können auf die Warteliste. Na gut … schauen wir mal.

Es dauert aber gar nicht lange bis wir die Nachricht bekommen, dass wir nachgerückt sind. Die Nennbestätigung flattert ins Haus. Startnummer 15. Der Zeitplan ist akribisch durchgeplant. Start, Pause und Ziel befinden sich in der Classic-Bid in Grolsheim. Die Hygieneregeln sind klar und einfach einzuhalten. Es gibt viel Raum für Fahrzeuge und Teilnehmer.

Die Ankunft geht gesittet und geordnet von statten. Bei der Einfahrt auf das Teilnehmergelände erfolgt eine kurze technische Abnahme. Schnell sehen wir einige bekannte Gesicherter und treffen uns zum „seltenen Hallo“ in diesem Jahr. Es gab viele Absagen aber auch eine gut gefüllte Warteliste und so ist das Starterfeld bis auf den letzten Platz ausgebucht.

Fahrerbesprechung vom Balkon mit Megafon

Rhein-Hunsrück-Classic 2020

und Abstand versteht sich. Teamweise und vorbildlich.

Im Anschluss geht es auch schon los. Mit RallyeCounter 2 im Auto und einem schönen Bordbuch sehen wir einem schönen Ausflug in den Hunsrück entgegen und werden auch nicht enttäuscht. Es läuft mit Karte und Chinesen (aus unserer Sicht) reibungslos und auch die Geschicklichkeitsspiele machen Spass. Die Fragen auf der Strecke lösen wir souverän. Den Weg finden wir in der Tat mühelos. Ein kleiner Fehler schleicht sich ein, damit haben wir einen stummen Wächter nicht. Die Bordkarte wird mindestens 20 Strafpunkte ausweisen.

300GD bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020
300GD bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020

Die letzten zwei Prüfungen. Rückwärts an die Stange (mit Ball oben drauf). Mit einem G und einem Reserverad ein Kinderspiel. Wir waren dran, sehr nah dran. Wenn der Wind fester weht, wird die Verkleidung der Radabdeckung den Ball zum fallen bringen. So nah dran, dass ein anderes Messmittel geholt werden muss. Es wird eigentlich mit einem Schullineal für die Tafel gemessen und nun muss doch der Zollstock her. Dann noch die Entfernung von einer Linie aus dem Auto heraus zu einem Container schätzen. 8m behaupte ich. Es soll nah dran sein, wie sich später herausstellt.

300GD bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020

Wieder in der ClassicBid angekommen nehmen wir ein schönes Mahl zu uns. Essen kann man dort wirklich gut. „Haupe“ macht eine launige Siegerehrung. Wir haben insgeheim spekuliert unter die ersten 5 zu kommen, aber als dann schon der 2. Platz in unserer Klasse geehrt wird, lassen wir den Kopf ein wenig hängen. Es hat wohl doch nicht aufs Podest gereicht. Das erste Mal mit Chinesen für meinen Beifahrer. Bei den ersten Fahraufgaben hätte man es besser machen können. Die Selbstzweifel sind groß. Dann aber fängt Jörg an: „Jetzt kommen wir zum Sieger der Klasse II der Fahrzeuge von 1980 bis 1995 und dem Gesamtsieger der heutigen Veranstaltung. Mit 68,6 Strafpunkten, und damit mit deutlichem Vorsprung zum 2. Ein rotes Auto, ein Diesel, Lang … das Team …“

Gesamtsieg!

Welche Freude! Der erste Gesamtsieg und das mit meinem Vater und nicht mit meiner Frau, die normalerweise beifährt. Überglücklich, und insgeheim lachend, denn meine Frau ist in der Clubmeisterschaft aktuell vor mir, weil sie mit unserem Sohn die Beifahrerschulung im März erfolgreich gemeistert hat. Die erneute Schmach wollte ich doch abgewendet wissen. Die RHC ist für uns 2020 die letzte Veranstaltung. Schön war es. Wir kommen wieder!

Gesamtsieger bei der Rhein-Hunsrück-Classic 2020

Nachtrag

Nur der Vollständigkeit halber. Leider hat es mit dem Überholen in der Clubmeisterschaft nicht geklappt. Wegen der Faktoren hat der Gesamtsieg der RHC nicht gereicht um den 2. Platz in der ORI auszugleichen. Unser Sportwart Frank Zimmermann lässt nun auch keine Gelegenheit mehr aus darauf hinzuweisen, dass meine Frau in der internen Clubmeisterschaft vor mir liegt. Ihr ist es egal. Mich wurmt es ein wenig. Aber man muss auch Gönnen können. 2021 geht es wieder von vorne los.

Palmen und Schotter, Paris-Dakar? Nein, Bad-Neuenahr!

Ahr-Rotwein-Klassik angekommen

Startnummer S6

Durch Corona ist alles anders. Das sollte den Tag dominieren. Es fing schon damit an, dass diesmal die Startnummern die Teilnehmer per Post erhalten. Warum und wieso auch immer, aber bei Abfahrt am Freitag Abend ist die Startnummer nicht mehr auffindbar. Es stellt sich zwar als überhaupt kein Problem heraus, denn wir malen mit Filzstift und A5 Blatt einfach eine eigene „S6“ und kleben Sie in Fahrtrichtung rechts oben in die Scheibe, aber es hebt die Stimmung nicht gerade und erweist sich als schlechtes Omen für die ganzen Veranstaltung.

Anfahrt

Meine Landmaschine hat ein Temperaturproblem, welches sich nicht auf die Schnelle beheben lässt. Der Wasserkühler ist leicht verschlammt und stark verkalkt. Er braucht ein neues Netz. Der Ölkühler bekommt vom Öl nichts ab. Wahrscheinlich ist das Thermostat an der Stelle defekt oder der Kühler irgendwie zu. Das heisst unter Last (an langen Steigungen) wird der Motor sehr heiss. Der OM 617 ist allerdings sehr robust und daher entscheiden wir uns nicht für das T-Car. Wir fahren einen Teil über die A61 und dann ab Koblenz am Rhein entlang nach Remagen. Unser Ziel ist das RheinHotel ARTE wo wir Abendessen und die Nacht verbringen.

Vorbereitung
Eine Flasche eines leckeren Ahr Spätburgunders, eine Suppe und ein bisschen Fingerfood … und meine Beifahrerin.

Ahr-Rotwein-Klassik 2020

Wir fahren die Ahr-Rotwein-Klassik Veranstaltung erst zum 2. Mal und allem Frust zum trotz sicherlich nicht zum letzten Mal. Start und Ziel sind wie immer im wunderschönen Kurpark in Bad Neuenahr. Ein freiläufiges Gelände mit breiten Wegen, altem Baumbestand, Wiesen und Palmen. Direkt an der Ahr gelegen.

Unsere Anfahrt vom Hotel aus ist kurz und knackig. Auf dem Weg dorthin treffen wir schon viele Oldtimer die alle in Richtung Kurpark pilgern. Viele tolle Autos aus den letzten 3 bis 8 vergangenen Jahrzehnten sind wieder dabei. Das Wetter ist spielt mit. Es ist trocken und warm. Die Sonne scheint. Wir freuen und all die vielem Menschen, die man die letzten Jahre kennen und schätzen gelernt hat, zu sehen und uns zu unterhalten. Nicht nur über Autos, über die aktuelle Situation, diese Veranstaltung, andere Veranstaltungen etc …

Corona … O La La

Ein kleines Frühstuck bekommen wir auf Papptellern mit Einmalbesteck und Plastikbechern serviert. Ein wenig befremdlich, da normales Geschirr und Besteck sicherlich auch vollkommen problemlos einsetzbar gewesen wäre. Auf Nachfrage ist das alles wegen Corona und Teil des Hygienekonzeptes. Sei es drum … komisch finde ich es dennoch.

Bordbuch, Fahrunterlagen, Tourensport …

Bei der Einfahrt erhält jeder Teilnehmer eine Tasche mit den Fahrunterlagen. Wir setzen uns also nach dem allgemeinen „Hallo“ auf die diesmal speziell zugewiesenen Plätze und studieren die Fahrtunterlagen. Der Schreck ist gross als wir in Summe 6 Seiten mit Bildersuchen im Bordbuch finden, einen kleinen Chinesen und ansonsten nur Karten mit ein vorgezeichneten Routen. Wir fahren in der Regel die Veranstaltungen „sportlich“ damit wir eben diese Sachen nicht machen müssen. Ein paar Bilder sind ja okay, aber 6 Seiten? Da man es nicht ändern kann, geht meine Beifahrerin die Routen durch und schaut nach kleinen „Gemeinheiten“ wie sie im ORI Sport normalerweise üblich sind. Keine da.

6 Stunden Zeit für 180km bei 30 Minuten Pflichtpause. Mit einem 88PS G in der hügeligen Eifel und im Rheintal rauf und runter ist es schon eine Challenge. Da heisst es angasen, denn wer zu spät kommt der bekommt saftige Strafpunkte. Jedenfalls steht es so in den Fahranweisungen. Ansonsten steht dort, dass stumme Wächter und Ortsschilder (Summe aus dem Wert des 1. und 3. Buchstaben, der mittels Chiffriertabelle ermittelt werden muss) nur auf der rechten Seiten aufzuschreiben sind. Soweit so gut. Die Fahrerbesprechung der Sportler fördert zu Tage, dass es wegen Corona keine stummen Wächter gibt. Es gibt auch nur eine GLP wegen Corona. Durch die Verschiebung der Veranstaltung von Juli in den September und wegen der allgemeinen Situation der Pandemie, stehen viel weniger Helfer zur Verfügung. Dadurch ist der Veranstalter gezwungen die Aufgabenstellungen den Umständen anzupassen. Die Ausschreibung spricht deshalb dieses Jahr auch von „Tourensportlich“.

Fahren

Zur Startzeit pünktlich losgefahren machen wir uns auf den Weg. Die erste Sonderprüfung mit Zeitnahme findet kurz nach dem Start statt. Eine Runde über einen Parkplatz. Auf der Geraden liegen drei Bretter. Zwei rechts und eines links. Jeweils mit beiden linken und beiden rechten Reifen sind die Bretter abwechselnd zu überfahren. Nach der zweiten Lichtschranke ist das Fahrzeug mit dem rechten Vorderrad auf einem Bierdeckel zu stoppen. Die Zeit der ersten Runde muss dann in der 2. Runde exakt bestätigen. Dumm nur, dass wir statt geradeaus den Start im 90 Grad Winkel nach links machen müssen. Der G hat einen Wendekreis wie ein Panzer und es steht ein LKW Anhänger im Weg. Wir wissen deshalb gar nicht wann die Lichtschranke ausgelöst hat und damit ist diese Sonderprüfung, was die Zeit angeht, schon im Eimer. Bretter und Bierdeckel treffen wir.

Die weitere Route führt uns immer wieder an den Rhein, die Ahr, aus dem Tal heraus und ins Tal zurück. Wir setzen einmal mit der Fähre über, fahren Autobahn, Bundes-, Landes und Kreisstrassen. Aber auch innerhalb von Ortschaften. Dabei geniessen wir die Umgebung und sind immer auf der Suche nach den Bildern. Wir finden auf dem ersten Blatt einen speziellen Briefkasten nicht. Auf dem 2. Blatt fehlt uns ebenfalls ein Bild, auf dem 3. Blatt gar drei. Das 4. Blatt haben wir immerhin mal vollständig.

Mittagspause

Die 30 Minuten „Zwangspause“ halten wir natürlich ein und erfreuen und an einem belegten Brötchen, einem Stück Kuchen und kalten Getränken. Bei der Ausfahrt kommt ein klassisches Gaudy Spiel. „Fahren Sie einen 1m vor.“ Exakt einen Meter. Ich messe mit der Hand die Pflastersteine aus. Dann die Hand mit dem Maßband. 20cm also 5 Steine. Angepeilt. Gefahren. 119cm. WTF … nächstes Mal messe ich die Steine gleich mit dem Maßband.

Weiter fahren

Der 2. Teil hat eine Seite mit Chinesen. Auch wenn das Bild zum Start nicht ganz passt, finden wir den Eingang in den Chinesen recht schnell. Den Chinesen fahren wir fehlerfrei aber erkennen ein Problem, denn bei dem zughörigen Bilderbogen des Chinesen stellt sich die Frage, ob man ein Bild an dem man zweimal vorbei kommt, aber in entgegengesetzter Richtung, auch zweimal aufnehmen soll. Die telefonische Rückfrage beim Fahrleiter überrascht uns. Auch Bilder sind nur rechts aufzunehmen. Wir haben uns die ganze Zeit nach allen Richtungen die Augen ausgeguckt. Man denke an die legendäre Mäuseturm in der der Fahrleiter ein Bild als Aufgabe hatte, welches man nur im Rückspiegel sah! Also gut, ab jetzt nur noch rechts. Im weiteren Verlauf gibt es auf unserer Karte zwei Bilder die links liegen. Sie werden nicht notiert.

Die Aufgabe „Ortsschilder“ nehmen wir auch gewissenhaft in Angriff, machen dabei aber auch einen fatalen Fehler. In der Fahranweisung steht, dass Bundesstrassen „neutralisiert“ sind. Dies heisst hier werden keine Bilder, keine Wächter und keine Ortsschilder aufgenommen. Das haben wir leider nicht gemacht. Ich denke das kostet uns am Ende das Podium, dann damit haben wir sehr viele Fehlerpunkte gesammelt.

Mit Blick auf die Uhr wird gegen 15.30 klar, dass wir „knapp“ dran sind. Alle anderen Sportler haben wir schon lange überholt, aber wir werden Probleme bekommen, pünktlich im Ziel zu sein. Daher drücken wir ein wenig mehr auf die Tube und scheuchen den G die engen und kurvenreichen Strassen durch die Landschaft. Dabei stehen auch immer wieder deutlich stärker motorisierte Teilnehmer „im Weg“. Einen G Kühler formatfüllend im Rückspiegel zu haben bewirkt bisweilen Wunder der Fahrdynamik des vorausfahrenden Fahrzeugführers. In den Ortschaften fahren wir schneller als normalerweise im „Suchmodus“, natürlich nicht schneller als erlaubt, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Finale

Mit 7 Minuten Nachzeit kommen wir als erster „Sportler“ im Kurpark an. Der G hat gehalten. Bis auf zwei sehr lange Steigungen habe ich die Temperatur sehr gut im Mittelfeld halten können.

Angekommen
Angekommen! Bad-Neuenahr-Klassik 2020 (S6)

Es dauert eine Weile bis weitere Mitstreiter eintreffen und natürlich tauschen wir uns über die Aufgaben aus. Schnell ist klar, dass vieles nicht klar war. Es gibt einige Nachfragen bei beiden Fahrleitern und die Aussagen überraschen dann mal die eine mal die andere Fraktion. Zu allem Überfluss erklärt einer der beiden, dass die Zeitstrafe für Nachzeit nicht gewertet wird. Alles in allem ein wenig unbefriedigend. Auf der anderen Seite geht es dieses Jahr um keine Meisterschaft, sondern eigentlich nur um den Spass. Von der Clubmeisterschaft mal abgesehen.

Wir können unseren 2. Platz aus dem Vorjahr weder bestätigen noch verbessern. Aber wir haben trotz der „blöden Bildersuche“ Spass an dem Tag, haben viele alte Bekannte getroffen und neue nette Leute kennengelernt. Welchen Platz wir am Ende erreichten werden wir erst aus den Ergebnislisten erfahren. Es ändert nichts daran, dass wir ein wenig von unserer eigenen Leistung enttäuscht sind, aber auch von der „sportlichen“ Seite der Veranstaltung. Ansonsten war ein eine gelungene Sache und wir kommen sicherlich 2021 wieder.

G unter Palmen
G unter Palmen

Nachklapp

Die Ergebnislisten liegen vor und wir haben den 6. Platz errungen. Immerhin. Heute kam die Nennbestätigung für die Rhein-Hunsrück-Klassik am 10.10. Wir standen bislang nur auf der Warteliste. Das wird eine Senioren Vater-Sohn Tour. Also ich mein Vater und ich. Ausserdem gibt es mir noch Hoffnung meine Frau in der Clubmeisterschaft zu überholen, wenn wir gut abschneiden. Denn sie hat eine Veranstaltung mehr dieses Jahr und dort auch noch den 2. Platz mit unserem Sohn gemacht.

Hitzeschlacht mit OM617

Hitzeschlacht mit OM617

Problem:

Meine Landmaschine hat ein Temperaturproblem. Schon direkt nachdem ich mit dem Wagen die erste Veranstaltung gefahren bin ist mir aufgefallen, dass die Wassertemperatur bei Last stark ansteigt. Sie ist bei Steigungen auf der Landstrasse und auch auf Autobahnen schnell knapp vor dem roten Bereich. Sobald die Steigung jedoch vorbei ist, sinkt die Temperatur schnell wieder auf einen mittleren Wert.

Es gibt Stimmen, die behaupten das sei für den Wagen normal. Ich mag das aber nicht ganz glauben, denn wenn die Temperatur diese Höhen erreicht liegt es immer leicht nach verbranntem Öl. Wird der Wagen heiss gefahren abgestellt (Motor aus) schnellt die Anzeige schnell in den roten Bereich. Kaltlaufen lassen ist also immer indiziert.

Wurde der Wagen auf der Fahrt sehr heiss, kommen auch in der Regel ein paar Tropen Öl irgendwo raus und liegen unter dem Wagen. In der Nähe der Kupplungsglocke. Meine Vermutung ist, dass das Öl sich bei der diesen Temperaturen dann hinten an der Wellendichtung rausdrückt.

Ich kann mich bei früheren Erfahrungen (1990er) mit dem Motor nicht daran erinnern, dass solche Temperaturen im G vorkamen.

Analyse:

Gut wenn man ein wenig vernetzt ist. Meine Anfrage im Viermalvier Forum ergab schon ein paar gute Hinweise zum Vorgehen. Das Prüfen des Kühlkreislaufes in der Reihenfolge:

  • Viscokupplung noch okay?
  • Thermostat noch okay?
  • Kühler selbst noch durchgängig/okay?
  • WaPu checken

Nun fehlt mir das Wissen wie ich diese Dinge manuell sinnvoll testen kann. Aber auch die Idee zu messen, welche Temperaturen im Maschinenraum an welcher Stelle zu welchem Zeitpunkt entstehen kam aus dem Forum. Mit einer FLIR ONE habe ich daraufhin eine kurze Testreihe „gefahren“.

Update: 23.08.2020 Ein Blick in den Kühler …
Kühler OM617

Lösungsansatz:

  1. Ansatz: Thermostat wechseln und Kühlsystem komplett spülen.

Ersatzteil(e):

  1. Ansatz: Thermostat (80 °C, 67mm, Behr), destilliertes Wasser, Glysantin G48

Werkzeug:

To be defined.

Ausführung:

To be done.

Drama Baby …

So mancher mag das alles nicht als Drama sehen. Mit ein wenig Abstand ist es das auch vielleicht nicht. Emotional betrachtet aber …

Der 230G

Der Tarn-G, Custom Wolf, Zombie, oder wie ich ihn auch immer mal beschimpft habe, sollte verkauft werden. Irgendwann ist ja mal gut und aktuell sind zwei (1|2) weitere Fahrzeuge „in der Mache“. Die sind vielleicht mal fertig und dann brauchen sie Platz.

Weil meine Erfahrungen mit Nadine und Arno beim roten G durchweg positiv waren (und sind), bat ich die beiden den Hobel zu verkaufen. Bei der Durchsicht des alten 230er mit Vergaser entdecken sie einen Defekt am letzten Rahmenrohr. Das ist hin und muss neu. Der Wagen wird abgemeldet und ein Exposé erstellt.

Nach kurzer intensiver Suche, auch in den sozialen Netzen, findet sich ein alter Bekannter der wahrhaftig am Rahmen Reparaturen durchführen darf. Wir handeln einen Pauschalpreis aus und der Wagen geht von Niederrossbach nach Niederzier. Es ist August 2018. Achim und Beate Unger haben mir mit dem Zombie schon mal den Hals gerettet, als wir auf dem Gamboree in Ungarn mit einem Problem am Zündverteiler gestrandet sind.

Gamboree 2017 - Laeuft

Wie das Leben manchmal so spielt dauert es eine Weile bis der 230er wieder auf die Füße kommt. Ich hatte es auch nicht eilig, denn ich bekam den roten G und hatte deshalb keine akuten Entzugserscheinungen. Im Juni 2019 sind die Reparaturen abgeschlossen und der TÜV hat seinen Segen über die Reparatur und die Rad/Reifen/Felgen (DOTZ Dakar Black with TOYO OpenCountry 265/75R16 on a 1980s Mercedes G-Class W460) gesprochen.

DOTZ Dakar Black with TOYO OpenCountry 265/75R16 on a 1980s Mercedes G-Class W460

Seit Juli diskutieren wir mehr oder weniger zu dritt wie denn der Wagen nun wieder zum Verkauf nach Niederrossbach zurück kommt. Es mehren sich auch Zweifel, ob ich mich denn emotional dieses KFZs überhaupt entledigen kann. Wir hatten viel Spass in Ouren, wir waren in Ungarn, wir haben eine komplette Saison dieses Fahrzeug für die ADAC Mittelrhein Classic Meisterschaft verwendet. Kurzum, wir haben einiges an Zeit damit verbracht und ich habe auch einiges an dem Wagen selbst geschraubt.

Ich schweife ab, es ging ja um Drama.

Heute ist der 17. Dezember 2019 und der Wagen steht noch immer in Niederzier. Es hat einfach nicht geklappt den Wagen auf einem Anhänger zu bringen und/oder zu holen. Wohl behüteter Platz ist auch nicht allerorts vorhanden und meine Zweifel, ob des Verkaufes, endeten in dem Entschluss den Wagen in die heimische Garage zurück zu holen. Dazu muss er aber in irgendeiner Form angemeldet werden.

Ich lasse mir die Dokumente aus Niederzier per Post kommen. Als diese eintreffen stelle ich fest, dass der Brief (neuerdings Zulassung Teil II, Brief war viel schöner) nicht dabei ist. Die Zulassung Teil I und ein „TÜV Gutachten zur Erlangung einer Betriebserlaubnis“ habe ich also schon mal. Der Brief liegt noch in Niederrossbach. Eine Woche später kommt der auch per Post. Ich schaue ob mein altes (geiles) Kennzeichen „BIN G 230“ noch frei ist. Es lässt sich nicht auswählen. Schade. Also nehme ich „MZ YT 80“. Ist zwar kein Wolf, sieht aber wie einer aus. In meinem „Baujahr“ nannte man die Bundeswehr auch gerne „Y Abenteuer Tours“ also YT und die 80 sind das Baujahr des Fahrzeuges. Da fällt mir auf, dass aktuelle Generationen mit dem Begriff „Musterung“ und „Husten Sie mal!“ wenig anfangen können werden. Schade eigentlich …

Mein Lieblingsversicherungsagent sendet mir auch schnell eine passende eVP Nummer. Ich denke also ich habe alles was ich brauche zusammen.

Die Deutsche Bahn

Von Appenheim nach Niederzier sind es mit einem normalen Auto ca. 2h. Ich kann ja schlecht mit zwei Autos zurück fahren. Meine Frau würde das Opfer bringen, doch da fällt mir Greta T. ein und ich dachte ich könnte doch schauen, ob es auch mit dem ÖPNV geht?

Eine Verbindung vom Hauptbahnhof Gau-Algesheim nach Düren. Von dort aus dann mit dem Taxi nach Niederzier. Abfahrt 6:07, Fahrzeit 2:38h, zweimal Umsteigen, 1. Klasse mit Sitzplatzreservierung = <40 EUR. Dafür kannst Du nicht mit dem Auto fahren! Den Bahn Navigator hatte ich schon auf dem Telefon. Nur mein Account war abgelaufen. Also neu registrieren und schon geht der Spass los. Die Sicherheistabfrage lautet: „Geben Sie den Mädchennamen Ihrer Mutter an.“ Die Feministinnen mögen schon aufschreien, denn es gibt auch Väter mit Mädchennamen. Aber ungeachtet dieses Trittes ins Fettnäpfchen geht es weiter. Meine Mutter wurde als „Koch“ geboren. Fröhlich gebe ich dies ein um prompt eine Fehlermeldung zu erhalten, die da besagt, dass die Eingabe 6 Zeichen lang sein muss!

<TILT> … Dem Aspekt der Sicherheit geschuldet ja … aber der Name hat halt nur 4 Zeichen. Ausserdem ist ein Brute Force Angriff auf eine Sicherheitsabfrage schon echt schwere Kost. Da es noch andere Fragen gibt nehme ich halt was anderes. Ticket gebucht und freudig nach Niederzier vermeldet, dass ich am Samstag den 21.12. gegen 9 Uhr erscheine.

Ich schweife schon wieder ab, es ging doch um Drama.

Dramen enden manchmal tragisch, manchmal komisch und manchmal wendet sich alles zum Guten. Mein Drama hatte eigentlich schon mit dem Kauf des 230G begonnen, oder noch besser mit dem Kauf des 280GE. Aber so gross wurde das Drama heute dann auch wieder nicht.

Um den Wagen überführen zu können muss er in irgendeiner Form ein Kennzeichen bekommen. Menschen wie Du und ich haben keine 06er Nummer herumliegen. Leihen ist schwer, denn der Händler macht sich im Zweifel strafbar, also fragt man auch erst besser niemanden ob er eine hat und verleiht.

Alle sinnvollen Termine die man bei der Zulassung in Bingen-Dromersheim online machen kann sind bis Samstag bereits vergeben. Also 6 Uhr aufstehen und um 6:55 Erster sein. Die Zulassung öffnet um 7:30.

Pünktlichst um 07:29:30 geht die Tür auf. Der Sturm auf die Anmeldung beginnt. Ich zeige meine Papiere vor und es kommen erste Zweifel auf. Ich bekomme dennoch den ersten Platz und gehe zu Schalter 7.

Dort begutachtet eine sehr freundliche Dame meine Unterlagen. Sie bemängelt den TÜV Bericht. Es sei keiner dabei. Ich argumentiere es hinge doch einer dran. Sie geht zum Chef und der bestätigt es. Der Bericht der HU fehlt. Das Gutachten zur Erlangung einer Betriebserlaubnis reicht nicht. Zerknirscht entlässt mich die freundliche Dame in mein Schicksal. Wir wünschen uns einen guten Rutsch und ein frohes Fest.

Drama! … Zug gebucht. Alles geplant und nun das. Ich schreibe eine entrüstete Nachricht an Beate warum denn kein TÜV gemacht sei, setze mich ins Auto und fahre gen Büro.

Aufgeben ist keine Option. Ich rufe die Zulassung an und frage wie lange es dauert eine 07er Nummer zugeteilt zu bekommen. Die Antwort ist leider nicht zielführend. In der Regel dauert es schon 10 bis 14 Tage bis das polizeiliche Führungszeugnis vorliegt. Wenn es nicht gerade Weihnachten ist. Bis Samstag klappt das also nicht. „Weine könnt ich, weine.“

Nach einer Weile bekomme ich eine Antwort aus Niederzier. TÜV sei gemacht und der Bericht müsste auch bei den Papieren liegen. Ich bin ich mir sicher das nicht, aber sei es drum denn an der Mail hängt ein Scan mit dem Bericht der fehlte. Also rufe ich bei der Zulassung an und frage ob denn eine Kopie der ersten Seite reichen würde?

Dies wurde leider verneint, aber die Dame am Telefon war so freundlich und hilfsbereit wie schon die Dame an Schalter 7. Sie bat mich den Scan doch mal schnell per eMail zu senden. Sie würde sehen was sich machen lässt. Gesagt getan … 5 Minuten später klingelt mein Telefon. „Kommen Sie vorbei, ich habe ein Duplikat des Gutachtens beim TÜV angefordert. Wir schliessen die Annahme um 11:30.“ … Geil denke ich. Von wegen Servicewüste! So muss das sein. Es ist 10:56. Ich muss von Mainz nach Bingen. Also aufsitzen und die 333 des S213 Pferde laufen lassen.

Die nette Dame von der Anmeldung erwartet mich schon. Alle Papiere beisammen. Zulassung Teil I, II, Gutachten, [TÜV Bericht], eVP Nummer, Personalausweis und EC Karte. Ab zu Schalter 7. So schnell sieht man sich wieder und da ist es nun … der Samstag ist gerettet. Wenn ich die Muße habe, werde ich von der Bahnfahrt berichten und der Rückfahrt und dem Wiedereinzug in meine Garage … vielleicht dann doch mal ohne Drama.

Zombie G Zulassung Drama

P.S.: Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Damen der Zulassungsstelle Mainz-Bingen! Das war wirklich mehr als man erwarten kann! Vielen vielen Dank!!

Der Custom G muss gehen …

unser Weg zusammen war nicht sehr lang. Es wurde viel Geld und Zeit investiert und es gab einige Höhen und viele Täler. Als ich dieses Jahr G#4 erwerben konnte war klar, dass der Tag kommt. Bei der Durchsicht im G-Shop24 stellt sich dann noch raus, dass das hintere Rahmenrohr ersetzt werden muss. Damit liegt der „Verlust“ an Geld im fünfstelligen Bereich, von Zeit und Nerven sprechen wir erst gar nicht. Ich hoffe es findet sich jemand der ihm mehr schätzt als ich es tat. Die „Notlösung“ hat immerhin 2 Jahre auch Freude gebracht. 

Oberehe Klassik 2017 - WP Rundkurs

Wer einen originalen Oldtimer sucht wird hier nicht fündig. Wer einen geilen Headturner haben will, der im Gelände was kann und sonst laut, langsam und archaisch ist, ist hier richtig. Der Wagen wird über den G-Shop24 verkauft und der Erlös geht in das neue Projekt. Ein Exposé gibt es hier. Eine Menge Geschichten zu dem Wagen gibt es in diesem Blog. Der Wagen hat unter anderem beim Gamboree 2017 den Preis für den ältesten teilnehmenden G bekommen und an vielen Oldtimer Rallyes teilgenommen … 

Update!

Das hintere Rahmenrohr wurde ersetzt, der Wagen hat neu TÜV bekommen und die Rad-/Reifenkombination ist jetzt eingetragen. Irgendwie konnte ich mich bis jetzt aber noch nicht trennen und die Corona-Krise macht es sicherlich nicht einfacher. Ich habe keinen Druck den Wagen zu verkaufen, und so haben wir noch ein paar schöne Momente mit ihm. Wenn jemand kommt und sich „würdig“ erweist, werde ich ihn dennoch verkaufen.

G#4 – die Landmaschine

300GD Scheune

Zufälle passieren und das Leben beschreibt ihre Geschichten. Sankt Martin 2017 spricht mich ein Freund an. „Markus, Du kennst Dich doch mit Mercedes Geländewagen aus.“ Auskennen ist ein so grosses Wort, aber ich bejahe die Frage und bin gespannt wie es weitergeht. Der Onkel der Frau hat einen landwirtschaftlichen Lohnbetrieb, den er nun aus Altersgründen aufgibt. In einer Halle steht ein altes G Modell, dass er 1982 gekauft und bis 2006 sowohl betrieblich als auch privat genutzt hat. Welches Modell, Farbe, Zustand kann er mir nicht sagen. Wohl aber, dass ein Schrotthändler für „alles“ 3000 EUR geboten hat. Das wiederum kommt mir sehr wenig vor und ich bitte darum, mehr Informationen zu beschaffen.

Diese folgen prompt einen Tag später. Ein roter langer 82er 300GD. Fahrgestellnummer 460 333 17 024212, 248.267 km gelaufen. Ausserdem ein Unimog Typ 406 Baujahr 1966 mit 6365 Betriebsstunden. Zum Unimog kann ich nicht viel beitragen, aber der G alleine ist immer viel mehr als 3000 EUR wert, wenn er noch alleine auf 4 Rädern stehen kann. Ich bitte um Fotos, die ich einige Tage später auch bekomme.

300GD Scheune

Man sieht nicht viel, wohl aber, dass er nicht vollends am Ende ist. Mein Interesse ist geweckt. Ich bin mit meinem aktuellen 230G nicht glücklich. Zu viele Pannen und Ausfälle, aber vor allem ist er eben einfach weit entfernt von „Original“. Meine ersten 3 G-Modelle hatten keine bekannte Historie. Das ist hier anders. Ein Fahrzeug vollkommen im Originalzustand aus 1. Hand. Aber es ist ein Diesel! Wer mich kennt, kennt auch meinen Lieblingsspruch zum Thema Diesel: „Wenn ich ein landwirtschaftliches Fahrzeug brauche kaufe ich einen Diesel, sonst nicht.“

Ich erinnere mich zudem an einen Artikel aus der Motor Klassik Ausgabe 9/1999. Dort gibt es die „Kaufberatung Mercedes G-Modell: Starke Diesel sind knapp“ und diese wurde eingeleitet mit dem Satz:

„Grundsätzlich gilt es, zweierlei gebrauchte Mercedes-G zu unterscheiden: Arbeitstiere, die ein hartes Leben hinter sich und viele Reparaturen vor sich haben, und Luxusgeschöpfe, die ihre herrschaftliche Garage nur selten Richtung Abenteuer verlassen haben. Die sollte man kaufen.“

Dieses rote G-Modell ist ein solches Arbeitstier und gewissermassen auch ein landwirtschaftliches Fahrzeug. Die Aussage ist 1999 wahrscheinlich richtig. Heute sehe ich es aber anders. Die Arbeitstiere werden in der Regel gut gewartet. Man verdient damit sein Geld. Der Eigentümer erbrachte Lohnleistungen im Bereich der Landwirtschaft in Form des Einsatzes von speziellen, selbst entwickelten Vollerntemaschinen. Er muss demnach technisch äußerst versiert sein, so mein Gedanke. Der erste G den ich fuhr und der mir das G-Virus verpasst hat, war ein 300GD, wenn auch ein Cabrio. Ich streiche diese zwei Vorbehalte und beschliesse an der Sache dran zu bleiben.

Der Wagen steht viele 100km entfernt zwischen Lüneburg und Hamburg. Nur anhand der Fotos kann und will ich den Wagen nicht taxieren. Im Jahresendgeschäft fehlt mir aber die Zeit mir persönlich ein Bild zu machen. Ausserdem hat es bei den ersten drei G-Modellen auch nichts gebracht, denn ich habe jedes Mal in die braune Masse gegriffen.

Deshalb rufe ich Arno und Nadine vom G-Shop24 an. Die beiden haben schon viel an dem 230G für mich gemacht. Ich vertraue ihnen und erzähle von dem roten G. Der Zufall wieder will es, dass Arno kurze Zeit später auf ein Treffen nördlich von Hamburg fährt und auf dem Weg dorthin den Wagen ansehen kann.

Der Zustand erweist sich als optisch bescheiden, aber substanziell sehr gut. Da der Wagen seit 12 Jahren steht, unternimmt Arno keinen Versuch ihn zu starten oder zu bewegen. Der Rahmen zeigt sich in einem unfassbar guten Zustand. Die Karosserie hat Kampfspuren aber kaum Rost und ist offensichtlich hier und da repariert worden. Dabei ging Funktion und Rostschutz vor Schönheit. Dennoch effektiv, denn der Wagen zeigt keine der üblichen Durchrostungen.

Ich werfe meinen Hut in den Ring und mache ein mir fair erscheinendes Angebot. Es ist ein vielfaches dessen was der Schrotthändler bot, mehr sei dazu nicht geschrieben. Der Verkäufer zögert. Nicht ob des Preises, wohl aber, weil er an dem Wagen hängt. Für mich ein weiteres gutes Zeichen und ich lasse ihm die Zeit, die er braucht. Weihnachten geht vorbei, das neue Jahr kommt und mit ihm am 11. Januar die erlösende Mail. Ich kann den Wagen kaufen.

Wieder schliesse ich mich mit Arno kurz, der den Wagen für mich abholen und bei sich im G-Shop24 restaurieren soll. Was alles zu tun ist wird sich rausstellen. Das Wetter spielt nicht mit und so holt Arno den G erst am 24.02. mit einem geschlossenen Hänger ab.

Abholung 300GD

Der Wagen wurde gewaschen und bekam einen Ölwechsel, denn er soll aus eigener Kraft auf den Hänger fahren können. Das ist dem Verkäufer wichtig und sozusagen sein Abschiedsgeschenk an den G. Der OM617 sprang nach Aussage des Verkäufers beim ersten Dreh des Schlüssels an. Nach 12 Jahren. Respekt.

Als ich den 230G zu Arno bringe, er wird mit all seinen noch immer vorhandenen Baustellen verkauft, schaue ich mir meine Neuerwerbung zum ersten Mal selbst an und sage dem 230er „Adieu“. Ein bisschen Wehmut schwingt mit, denn wir haben als Familie (Gamboree 2017, mehrere Rallyes, Geländefahrschule in Belgien) einiges mit dem Wagen erlebt. Mein Sohn trauert tränenreich und will sich nicht trennen. Wenn man bedenkt wie viel Geld und Zeit in den Wagen geflossen ist, ist es objektiv eine Schande ihn zu verkaufen. Ich werde aber gefühlsmäßig mit den Wagen nicht warm. Autos sind für mich Emotionen und deshalb muß er vom Hof.

Adieu und Willkommen

Der Test der Technik des Neuerwerbs folgt in den nächsten Wochen. Es liegt schon wieder Schnee im Westerwald. Eine komplette Lackierung steht an, soviel steht fest. Selbstverständlich bleibt er rot. Ein paar kleine oberflächliche Rostpickel sind zu entfernen. Die Motorhaube wird wahrscheinlich ersetzt und die Felgen müssen aufgearbeitet werden.

Das Interieur ist vollständig aber knapp 250000 km alt und der Zustand entsprechend. Die Sitze haben ein wenig Schimmel angesetzt und sind auch brüchig. Da ich das Kunstleder nicht mag, werden wir die Sitze vollständig aufarbeiten und mit original MB Karo neu beziehen lassen.

Ich bin gespannt, was dieses Projekt noch für Überraschungen mit sich bringt, freue mich aber riesig und fiebere dem Tag entgegen an dem ich ihn in meiner Garage willkommen heissen kann. Wenn es etwas zu berichten gibt, dann gibt es hier Updates unter dem Tag „300GD“. Aus 230G.de wird nun w460.me und ich habe bald einen Diesel in der Garage.

300GD Erstkontakt

Rallye mit leichtem Motorschaden / Ölfahne / G-Shop24

Zuendung...

Donnerstags (Vatertag 2017) hatte ich mich an der ADAC Classic Rheinhessische Schweiz versucht. Die Platzierung war nicht berauschend, dafür habe ich mir einen aktuell noch unbekannten Motorschaden eingefangen. Nach dem Schiebebetrieb verbrennt der Motor Öl. Es gibt einen deutlichen Leistungsverlust. Irgendwas geht doch immer kaputt … Gamboree ruft und die Zeit rennt. Ein kleines Déjàvu habe ich hier schon. Damals hatte ich den Flecktarn G als Notlösung gekauft, weil wir bei Quadrofaktum ein Offroad Training gebucht hatten und der blaue G nicht zurück kam. Dann stand die MSC Binger Mäuseturm an und wir hatten massive Probleme mit der Zündung.

Am Freitag starte ich eine Anfrage bei Kühne in Simmern, der mir kürzlich den Vergaser und die Zündung perfekt eingestellt hatte. Ich erhalte noch am Freitag eine Antwort welche lautet, dass Ventilschaftdichtungen nicht so ihr Metier sind. Ehrlich, aber jetzt doof für mich. Es kommt noch der Tipp mich mal bei Pusch in Klein-Winternheim zu melden. Pusch ist eine Koryphäe in Sachen Mercedes SL 190 und Flügeltürer und um die Ecke. Ein W460 ist dort so exotisch wie ein Eisbär in Afrika. Aber ich frage dennoch per eMail an. Die Antwort kommt am Montag morgen. Binnen 4 Wochen keine Chance, alles voll. Ich könnte am 13.06. mal vorbei kommen, dann könnte man schauen ob es die Ventilschaftdichtungen, Kolben oder schlimmeres ist. Das bringt mich nur leider nicht weiter, denn gucken heisst nicht reparieren.

Immer wenn ich in Sachen G verzweifelt bin und nicht weiter komme, ich gehe ins 4×4 Forum und Frage die Expertenrunde um Rat. Zwischenzeitlich habe ich auch noch die Website caroobi.com gefunden und Kontakt aufgenommen. Dort bietet man mir nach einem inhaltlich recht kompetenten Gespräch eine komplette Motorüberholung inkl. Abholung, Rücklieferung und mit überholtem Vergaser für 6000 EUR an. Maximal 14 Tage soll es dauern. 2 Jahre Garantie gibt es oben drauf. Als allerletzte Lösung ziehe es in Betracht und hoffe auf weitere Ideen. 

Ich schreibe auch goHermanns an, die mir in sehr guter Erinnerung geblieben sind, als es um meinen 280GE Cabrio ging. Aus dem Forum kamen auch viele Tipps und vor allem der Rat, dass es nur sehr unwahrscheinlich ein so schwerer Motorschaden ist, dass eine vollständige Überholung indiziert sei.

Auch über das Forum komme ich dann an den G-Shop24. Arno bietet mir an, dass er den Wagen irgendwie einschiebt, damit ich auf den Gamboree fahren kann. Der G-Shop24 ist ein auf Mercedes G spezialisierter Betrieb und das Telefonat gibt mir gleich ein gutes Gefühl. Bis zum Gamboree sind es noch 29 Tage. Ich fahre am 28.06. schon los um pünktlich dort zu sein.

Mittwoch den 31.05. bringe ich den Wagen auf eigener Achse nach Niederroßbach zu Arno und Nadine. Die beiden empfangen mich auch noch um 19:40 und ich fühle mich schon wieder gut aufgehoben. Ich erzähle also von dem Wagen, dass ich ihn nicht selbst umgebaut habe, von dem Problem mit der Ölfahne, von dem Problem mit den nassen Füßen bei Regen, von der bescheidenen Lenkung und auch vom Klacken bei Kurvenfahrten mit zugeschaltetem Allrad.

Arno hört es sich an und testet ein wenig herum. Nasse Füße gibt es, weil der Erbauer des Fahrzeuges es nicht so mit Dichtungen hatte. Er hat sie einfach weggelassen. Das Lenkgetriebe scheint vollkommen hinüber, was meinen Eindruck zum Lenkverhalten  zu 100% bestätigt. Die Welle hat Spiel in alle Richtungen. Das Lenkgetriebe muss auch überholt werden. Dann drehen wir eine Runde um das „Klacken“ zu testen. Arne erklärt mir bei der Fahrt im Detail wie es sich mit den homokinetischen Gelenken verhält. Auf einer Schotterpiste angekommen schalten wir den Allrad zu und fahren eine enge Kurve. Es macht „Klack, Klack, Klack, Klack ….“. Das heisst „richtig im Eimer“ und nicht nur ein bisschen. Das Klacken hatten wir schon in Belgien gehört, aber seit dem bin ich nie wieder mit Allrad gefahren. Die Vorderachse muss also auch gemacht werden. Arno zieht ein Gut- und ein Schlechtmuster aus dem Lager und zeigt mir wo die Gelenke verschleissen und was getauscht werden muss.

So nebenbei, die Vorlegewelle im Hauptgetriebe sowie der Synchronring des 3. Gangs sind auch nicht mehr in Ordnung, aber das kann man noch lassen. Ich lege den 3. mit Gefühl ein, dann kracht nix.

Viel Arbeit, wenig Zeit. Der Countdown tickt unbarmherzig runter. Der Auftrag den Motor instand zu setzen, sowie das Lenkgetriebe und die Vorderachse zu überholen ist erteilt. Priorität in der Reihenfolge der Aufzählung. Ich bin gespannt was Arno meldet wenn er die Brocken auf dem Tisch liegen hat. Ich will dieses Jahr nach Ungarn. Komme was will!

Ein bisschen ist schon der Wurm drinnen. Mitte Mai habe ich erst das Projekt R129 erfolgreich beendet. Am Freitag startet das Projekt 17m mit einer ersten Bestandsaufnahme. Ein neues G-Projekt stand gerade gar nicht auf der Agenda. Blöd wenn sich das Schicksal nicht an den Plan hält. Aber so ist das Leben, es hält immer Überraschungen bereit. ?

Update am 06.06.2017:

Arno ( G-Shop24 ) rief gerade an. Der Motor ist raus und zerlegt. Es ist wie befürchtet und damit wird der Motor nun überholt. Die Vorderachse wird auch überholt. Das Lenkgetriebe gegen ein gebrauchtes gutes Teil getauscht. Weil eh gerade alles auseinander ist, ersetzen wir das Getriebe auch gleich durch ein besseres gebrauchtes Getriebe, denn das Alte hält am Ende auch nicht mehr lange. So viel Arbeit und Ersatzteile hinterlassen Spuren in der Kasse. Aber unterm Strich bekomme ich jetzt auch keinen besseren für das Geld. Irgendwann kommt vielleicht der Tag an dem mir eine schöne und gute offene W460 Karosse über den Weg läuft. Dann wird er wieder zivil und der Aufwand neutralisiert sich durch den Wertzuwachs. Ein Bericht, vielleicht auch mit Fotos, zu der Überholung folgt … 

Update am 14.06.2017:

Auf meine Mail mit der Bitte um einen kurzen Status ruft Arno ( G-Shop24 ) an. Es sind noch 14 Tage zum Gamboree. „Der Wagen fährt schon wieder alleine.“ war die erste Info nach dem Hallo. Das freut das Herz. Er ist gerade beim BOSCH Dienst um die Zündung und den Vergaser auf die neuen Kolben einzustellen. Von meinem letzten Besuch bei einem ehemaligen BOSCH Dienst in Simmern bekam ich die Info, die Drosselklappenwelle sei ausgeschlagen. Arno konnte dies zwar nicht bestätigen, hat aber zur Sicherheit ein paar Vergaser mitgegeben. Das Ersatzgetriebe macht nach seiner Aussage ein bisschen Stress. Da muss er nochmals ran. Das Lenkgetriebe hat sich als nicht so schwer beschädigt wie befürchtet gezeigt und konnte repariert werden. Die Vorderachse ist dran sobald der Wagen zurück ist. Die Zeit drängt, denn der Wagen muss auch noch bewegt werden. Nach 1500km müssen die Ventile nachgestellt werden und das wäre in dem Moment in dem ich in Ungarn bin. Also wird Arno den Wagen eine Weile bewegen um dann am Schluss die Ventile nachzustellen und den Kopf nachzuziehen. Auch wenn er dann nur einige hundert Kilometer geschafft hat.

Update am 22.06.2017:

Die Schlussrechnung ist eingetroffen. Der Vergaser musste auch überholt werden. Ein Austausch wäre an der Stelle nicht sinnvoller gewesen. Die alten Stromberg Vergaser sind rar … Die Abholung wird für Montag den 26.06. terminiert, denn nach der kompletten Überholung müssen eigentlich nach 1500km die Ventile eingestellt werden und der Kopf nachgezogen. Also fährt Arno (widerwillig) nun ein paar Kilometer auf den G um den Job noch machen zu können bevor es nach Ungarn geht. 1500km wird er nicht schaffen, aber besser als nix.

Markus Sterk, selbst G-Liebhaber und Schrauber (baut seinen 300GD nach einer Komplettrestauration gerade wieder zusammen), ausserdem Winzer mit leckeren Grauburgundern und Rieslingen, wird mich am Montag zu Arno und Nadine bringen. Das wird ein schöner Abend und ich freue mich meinen G wieder in der Garage zu haben. Gamboree ist in 6 Tagen … Tick Tick Tick …

Update am 26.06.2017:

Knapper hätte es nicht sein können. Am Freitag erreicht mich noch eine Mail, dass der Wagen nachdem der Tank einmal vollständig leer war, sehr viel Dreck im Tank und in der Leitung hat. Kraftstofffilter setzen sich in 1-2 Minuten vollständig zu. Arno spült den Tank mit Benzin und verbraucht dabei viele Kaffeefilter und ersetzt kurzer Hand die komplette Kraftstoffleitung von vorne bis hinten. Lange Rede kurzer Sinn: Ich konnte den Wagen heute abholen und es ist wie ein anderes Auto. Er zieht, er lenkt … 😉 Zu der ganzen Aktion später mehr und wenn ich Bilder bekomme auch mit Details. Jetzt heisst es erstmal: GAMBORREEEEEEEEEEEE !

Dotz Dakar Schwarz mit 265/75R16

DOTZ Dakar Black with TOYO OpenCountry 265/75R16 on a 1980s Mercedes G-Class W460

Problem:

Wie mir der Verkäufer schon bei der Besichtigung mitteilt, gibt es offensichtlich für die wirklich gut aussehenden BWA Typ 139 Felgen keine Gutachten und/oder eine Betriebserlaubnis für den Mercedes G. Jedenfalls gelingt es mir ebenfalls nicht, Unterlagen dazu aufzutreiben. Auf der Felge gibt es auch keine KBA Nummer.

BWA 139 7N 15H ET23

Lösungsansatz:

Es müssen Felgen her, die eine Zulassung haben.

Ersatzteil:

Die Auswahl an Felgen ist riesig. Eine tolle Zusammenstellung von Felgen, die auf Mercedes G Modellen gesichtet wurden, kann man hier ansehen. DOTZ Dakar, die mein stiller Favorit sind, sind dort nicht vertreten. Vielleicht ändert sich das bald. Für einen G braucht man Felgen mit einem Lochkreis Typ 5/130. Warum auch immer, diese gibt es nicht in schwarz und schwarz müssen sie sein. Ausserdem gibt es sie nur in 7×16. Da ich es mir in den Kopf gesetzt habe die DOTZ Dakar auf dem Tarn G zu fahren, kaufe ich die Felgen in silber und lasse sie schwarz Pulverbeschichten. Meine erste Adresse für diese Arbeiten ist der „Felgencenter Mainz Inh. Herbert Lang„. Kompetent und freundlich. Der Preis stimmt. Die Qualität ist hervorragend. Ein wenig komisch geschaut hat Hr. Lang schon und der Spruch „Wir machen eigentlich keine LKW Reifen.“ musste einfach kommen. Der Transport gestaltete sich auch nicht immer einfach. Die Felgen habe ich als Komplettrad mit TOYO OpenCountry 265/75R16 gekauft. Die Reifen sind neuwertig und so behalte ich sie auch. Heftig ist das Gewicht eines Rades, es bringt 43 kg auf die Waage. Die Reifengröße ist bei meinem Fahrzeug nicht eingetragen. DOTZ hat zwar ein Gutachten online, auch in Verbindung mit 265/75R16, aber es sind diverse Modifikationen vorgesehen (Höherlegung, Spurverbreiterung und Tachoangleichung). Auch im Forum sind die Meinungen, ob es passt und/oder ob die Eintragung ohne grosse Probleme erfolgen wird, ambivalent. Ich probiere es einfach aus.

DOTZ Dakar Toyo 265/75R16
Toyo 265/75R16 auf DOTZ Dakar 7×16 (5/130) © Elliot Bolea

Dann brauche ich natürlich noch die passenden Nabenkappen. Da sind die Originalen von Mercedes Benz meine erste Wahl. Ersatzteilnummer A 461 401 02 25.

Kosten: Felgen, Reifen, Pulverbeschichtung und Nabendeckel (inkl. Transporten und Mehrwertsteuer) = 1465 EUR

Werkzeug:

Radkreuz mit 19er Nuss. Eine Verlängerung als Hebel. Ein Wagenheber und gute Nerven nebst einiges an Kraft in den Armen. Bis ich den Kuhfuss gefunden habe. Ich habe noch einen Schlagschrauber dabei, aber den braucht man nicht wirklich. Eigentlich noch einen Drehmomentschlüssel der bis 180N geht, denn dies ist das vorgegebene Anzugsmoment für die Felgen. Den habe ich aber nicht.

Ausführung:

Wer wie ich noch nie ein Rad bei einem G gewechselt hat, der denkt erstmal darüber nach wie man denn das gute Stück in die Luft bekommt. Klar ist, dass man nicht an der Karosserie, sondern am Rahmen ansetzen muss. Erst denke ich, ich bin schlau und hebe den Wagen am vorderen Differenzial hoch. Da dieses aber nicht mittig ist, ist das eine Rad lange schon in der Luft, das andere aber weit davon entfernt. Diese Methode hebe ich mir für die Hinterräder auf, da sitzt das Differenzial in der Mitte. Die Vorderräder bekomme ich frei, nachdem ich unter Zuhilfenahme einiger Kanthölzer den Wagen am Rahmen hochhebe. Vorher Handbremse ziehen … die Bolzen schon leicht lockern wenn das Rad noch am Boden ist.

Montage DOTZ Dakar

Ich habe am Anfang dieses Textes erwähnt, dass jedes Rad 43kg auf die Waage bringt. Da gestaltet es sich ernsthaft schwierig ohne fremde Hilfe das Rad auf die Nabe zu setzen und zu halten, um die Bolzen einzuschrauben. Nachdem ich mich mit dem linken Vorderrad 40 Minuten abgemüht habe, um das Rad mit reiner Muskelkraft zu zentrieren, fiel mir beim 2. Rad mein Kuhfuss ein, welchen ich fortan als Hebel verwende und das Leben plötzlich leichter ist. Ich brauche ganze 3 Stunden bis alle 4 Räder montiert sind und alles Werkzeug wieder an seinem Platz ist. Auf gehts zur …

Testfahrt:

Als erstes teste ich, ob die Auflagefläche seitlich herausguckt. Dann nämlich könnte ich beim TÜV gleich einpacken. Erwartungsgemäss ist dies aber nicht der Fall. Motor an und raus auf die Strasse. Beim Verlassen der Werkstatt teste ich den vollen Lenkeinschlag nach links. Keine Probleme, wenn auch der Abstand zu einem Bauteil, welches ich gerade nicht benennen kann, recht knapp ist. Kurze Fahrt aus dem Ort heraus, beschleunigen auf 70km/h (war vorher langsam, ist nicht langsamer geworden). Die Messung per GPS zeigt 78km/h an. Das war zu erwarten, das passende Winkelgetriebe für den Tacho habe ich schon bestellt. Nun teste ich beim Abbiegen in einen Feldweg den vollen Lenkeinschlag nach rechts. Auch kein Problem, kein Rubbeln, kein Schaben. Da dort ein wenig Platz ist, fahre ich noch ein paar Kreise mit vollem Lenkeinschlag links herum und ein paar rechts herum. Vorwärts und rückwärts. Kein negativer Befund. Ich finde es sieht richtig gut aus.

Testfahrt mit DOTZ Dakar
DOTZ Dakar Black with TOYO OpenCountry 265/75R16 on a 1980s Mercedes G-Class W460

ToDo:

Das Winkelgetriebe muss getauscht werden, denn der Tacho geht jetzt stark nach. Vielleicht passe ich doch den Lenkeinschlag noch leicht an. Die Rad-/Reifenkombination muss vom TÜV noch eingetragen werden.

Update:

Das Winkelgetriebe wurde ersetzt und der Tacho läuft nun wieder leicht nach. Die Rad/Reifen Kombination ist mittlerweile eingetragen. (Gutachten zum Download)

Der Wagen stinkt immer noch nach Benzin …

Problem:

Heute morgen bin ich mal wieder mit dem G zur Arbeit gefahren. Kaum war ich im Büro, kommt auch schon ein Kollege und fragt ob denn mit meinem Auto etwas nicht stimme, denn es würde nach Benzin riechen. Mir fiel das zwar auch schon auf der Fahrt auf, aber ich hatte vor zwei Wochen einen Kraftstoffschlauch am Tank gewechselt und dachte es läge noch daran.

Zur Mittagspause bin ich am Auto vorbei gelaufen und es stank nicht mehr.

Alles gut, vielleicht ist er nur ein ein bisschen zu fett eingestellt.

Dachte ich, und nicht weiter. Nachmittags rief dann meine Sternenwarte an und überbrachte die Kunde, dass meine Navigations Update DVD (anderes Auto) eingetroffen sei. Also etwas früher weg aus dem Büro, denn um 1800 Uhr schliesst die Ersatzteiltheke.

Des Weges entsteht wieder dieser beissende Benzingeruch im Auto. Auf dem Parkplatz meiner MB NL schleiche ich mit angestrengter Schnüffelnase um das Auto herum und identifiziere die Quelle des Gestanks im Maschinenraum. Deckel auf. Am Vergaser ist es nass. Unten am Rahmen / der Motoraufnahme ist eine Pfütze:

Tja, so schlecht sieht der Schlauch gar nicht aus. Vielleicht ein Marder-Tier … ?  So kann ich meine Fahrt nicht guten Gewissens fortsetzen. Es ist kurz vor 18 Uhr, also schnell los.

Ersatzteil:

Kraftstoffschlauch, MA115 078 07 81 (10,00 EUR + MwSt)

Werkzeug:

Da ich nix dabei habe, muss mein Victorinox Cyber Tool es richten.

Cyber Tool Allzweckwaffe

Ausführung:

Die Sache ist schnell passiert. Zwei Schellen sind aufzudrehen. Den alten Schlauch vom Vergaser und vom Filter abziehen. Der neue Schlauch hat zwei unterschiedliche Innendurchmesser. Die Seite mit dem größeren Radius kommt an den Filter. Dann passend am anderen Ende abscheiden und die Seite mit dem kleineren Durchmesser am Vergaser aufschieben. Den Schlauch ordentlich verlegen und anschliessend die Schellen wieder fest ziehen.

Spiegel klappt an

Problem:

Beide Spiegel verstellen sich massiv, wenn man die Tür schliesst. Sie „schwenken“ dann in Richtung Tür und man muss sie wieder einstellen. So sieht der Spiegel aus.

Spiegel W460

Lösungsansatz 1:

Die Schraube so fest es gerade noch geht anziehen.

Lösungsansatz 2:

Den Stab an der Stelle an der die Schelle sitzt unterfüttern.

Ersatzteil:

Nix, ein bisschen Panzertape.

Werkzeug:

10er Schlüssel.

Ausführung:

Ansatz 1 habe ich probiert. Das hilft leider nicht. Jedenfalls nicht bei. Also „goto“ Ansatz 2.

Erst habe ich es mit ein bisschen Aluminiumfolie probiert. Das hat genau einmal gehalten, und dann labberte der Spiegel wieder. Ein Tipp aus dem 4×4 Forum brachte mich dann auf den Plan es mit Textilklebeband zu probieren. Ich hatte das zwar auch schon kurz erwogen, aber dann wieder verworfen, denn es erschien mir zu viel aufzutragen.

Es ist ein „G“ … also darf ich wohl nicht so zimperlich. Panzertape. Erst habe ich bei angeschraubtem und eingestelltem Spiegel mit ein wenig Isolierband unterhalb der Schelle die Linie markiert.

Spiegel Halter abgeklebt.

Anschliessend habe ich eine Wicklung Panzerband angebracht.

Panzerband

Dann noch die Schelle etwas aufgezogen und wieder auf den Stift gesetzt. Überstehendes Panzerband abgeschnitten und das Isolierband wieder entfernt. Spiegel angeschraubt.

IMG_5317

Drei, fünf, zwölf Mal die Tür auf und zu gemacht und der Spiegel hält. Die Prozedur habe ich dann auf der Beifahrerseite gleich noch wiederholt. In diesem Zuge habe ich auch gleich den Pfusch des Vorbesitzers korrigiert und wieder eine Schlossschraube eingesetzt.